Am 03.08.2016 haben wir uns nach dem gemeinsamen Frühstück mit Ange und Steve aus dem Fassifern Valley verabschiedet und haben unsere Reise Richtung Norden fortgesetzt.
Auf dem Weg haben wir noch einen Abstecher nach Binna Burra im Lamington National Park gemacht, um uns ein bisschen australischen Regenwald zu gönnen. Dort haben wir unser erstes Wallaby gesehen und uns total gefreut über den kleinen Kerl (und seinen Kumpel, der ein paar Minuten später dazugehüpft kam!).
Von dort aus sind wir an Brisbane vorbei und haben die Stadt an sich erstmal außen vor gelassen. Um schnell an Brisbane vorbeizukommen, mussten wir eine riesige Brücke überqueren, für die wir sogar Maut bezahlen mussten. Aber der Anblick von 6 Spuren pro Seite war uns die $2,50 wert. Am Abend haben wir die Sunshine Coast erreicht und uns dort im Auto am Strand eingerichtet. Den nächsten Tag haben wir einfach mal entspannt am Strand an der Sunshine Coast verbracht, nur war es ziemlich windig und kühl, deswegen sind die Badeklamotten im Rucksack geblieben. Als die Suche nach einem Job in verschiedenen Foren erstmal ohne Erfolg blieb, beschlossen wir, noch ein Stück weiter nach Norden zu fahren.
Am Abend haben wir in Maryborough Halt gemacht um uns die Option offen zu halten, am nächsten Morgen die Strecke durch den Poona National Park und verschiedene Forstwälder nach Rainbow Beach machen zu können. Am nächsten Mittag dort angekommen, konnten wir leider die Fähre nach Fraser Island nicht betreten, da die Fahrt auf dem Strand dort nur für Fahrzeuge mit Allrad-Antrieb erlaubt (und bei dem weichen Sand auch notwendig) ist. Als Andenken und zur Vorbereitung auf die brennende Sonne im Sommer haben wir uns in Rainbow Beach unsere ersten Strohhüte gekauft.
Als wir am Nachmittag Hervey Bay erreicht haben, waren wir uns einig, dass wir diese Nacht auf einem Caravan Park verbringen wollten. Die Suche nach einem freien Platz erwies sich allerings als schwierig, denn ausgerechnet an diesem Wochenende sollte eine Regatta stattfinden uuund die Wale sind nach Hervel Bay gekommen, also sind alle wie die Bekloppten angereist, um auf Walschau zu gehen. Nach langer Suche haben wir einen Platz im Garten/Garage eines Caravan Park Besitzers ergattert. Dort konnten wir immerhin wind- und regengeschützt sitzen und unsere elektronischen Geräte sicher und trocken aufladen.
Der nächste Tag brachte uns Glück. Wieder auf Jobsuche, beim Frühstück am Strand, stolperten wir über ein eher unscheinbares Angebot. Gesucht wurde ein Paar für ca. 2 Monate für Reinigungsarbeiten, Bar- und Küchenhilfe und Gartenarbeit. Auf gut Glück haben wir eine kurze Bewerbung geschickt und um mehr Informationen zu der Arbeitsstelle gefragt und unsere Nummer und Email Adresse hinterlassen. Nur knappe 10 Minuten später klingelte das Telefon und 30 Minuten später hatten wir den Job. Das Angebot war für ein Golf Resort, in dem wir unsere eigene kleine Hütte als Unterkunft bekommen sollten, direkten Strandzugang und angemessene Bezahlung für uns beide. Uns trennten nur gute 760km von unserem neuen Traumjob. Also machten wir uns auf den Weg, und der war alles andere als spannend.
Bis Rockhamton, was auf der Hälfte zwischen Hervey Bay und Mackay liegt, liegen noch hier und da ein paar Dörfer und Städte und es gibt Abfahrten und Tankstellen und Kühe und Schafe längs der Straße. Von Rockhamton bis Clairview, also auf einer Strecke von über 200km gibt es nichts. Bis auf eine gruselige kleine Häuseransammlung namens Marlborough mit 2 Tankstellen (warum auch immer man da 2 Tankstellen braucht), das uns tatsächlich zu gruselig war um dort zu übernachten, einfach weil es einer Geisterstadt glich. Deswegen sind wir lieber 50km weiter gefahren um die Nacht auf einem gut besuchten Rastplatz (ohne Tankstelle oder Laden) zu verbringen.
Am Sonntag Nachmittag, den 07.08.2016 sind wir im Halliday Bay Resort angekommen und haben Tina und Garth kennengelernt. Nachdem wir unsere Hütte bezogen haben, mussten wir nochmal 40km ‚zurück‘ nach Mackay zum Einkaufen fahren, denn in der Nähe gibt es sonst keine Einkaufsmöglichkeit. Das ist aber auch das einzige Manko dieses Örtchens, denn ansonsten ist es hier wirklich wunderschön. Eine kleine Bucht mit kristallklarem, warmen Wasser bietet eine perfekte Aussicht auf den Pazifik und die Whitsunday Islands und die Vielfalt an wild lebenden Tieren (Vögel, Wallabys, Possums) ist überwältigend. Nachts hüpfen die Wallabys zwischen den Hütten umher und tagsüber haben wir Enten und Curlews (Langschwanztriele) auf unserer Terasse sitzen. Letztere schreien nachts wie kleine Kinder und verhalten sich tagsüber irgendwie gruselig. Sind aber friedlich und man gewöhnt sich sehr schnell an alles.
Unsere Arbeit beinhaltet das Reinigen der 23 Hütten (eine ist unsere), die Arbeit an der Bar und in der Küche, das Waschen und Bügeln der Laken und Handtücher und natürlich ganz viel Rasenmähen – auf einem Golfplatz.
Im Halliday Bay Resort werden wir die nächsten Wochen und vielleicht Monate verbringen (Felix fliegt dann nur kurz nach Neuseeland ;)) und sind hier recht zentral gelegen für viele verschiedene Möglichkeiten für Tagesausflüge in alle Richtungen.
Nähere Ausführungen folgen…